DARMSTADT-DIEBURG, DARMSTADT, 14.11.24
Für die dauerhafte Sicherung des Deutschlandtickets mit dem heutigen Geltungsbereich spricht sich der DADINA-Fahrgastbeirat aus. Die südhessischen Abgeordneten aller Parteien fordert der Fahrgastbeirat auf, die nötigen gesetzgeberischen Schritte unverzüglich anzugehen. In der Pendlerregion Südhessen mit vier benachbarten Bundesländern und vier Verkehrsverbünden ist das Deutschlandticket das einzige Tarifangebot, das der Grenzlage gerecht wird.
Beispielsweise gibt es ohne Deutschlandticket keine ÖPNV-Fahrkarte, die zwischen Darmstädter Schloss und Mannheimer Schloss gilt. Von Seeheim nach Aschaffenburg muss der Fahrgast ohne Deutschlandticket zwei Tickets lösen, ebenso von Trebur nach Alsheim, Ladenburg nach Dieburg, Babenhausen nach Lohr am Main. Für alle genannten Relationen kann die RMV-Tarifauskunft allein das Deutschlandticket empfehlen.
Aufgrund des günstigen Preises ist das Deutschlandticket auch für die Kombinierer von Auto und ÖPNV interessant: Von noch nicht gut per Bus erschlossenen kleinen Orten kann per Auto zum nächsten Bahnhof oder zur nächsten Schnellbushaltestelle gefahren werden. Am Bahnhof Wiebelsbach hingegen ist die Nutzung für Park-and-Ride zurückgegangen, weil für Deutschlandticket-Inhaber mit den Zielen Darmstadt und Frankfurt der Zustieg bereits im Odenwaldkreis nun auch preislich attraktiv ist. Die B 45 wird so entlastet.
„Für andere Politikbereiche war die bisherige vollständige Ampel bereit, zehnjährige Finanzgarantien zu geben, z. B. eine ‚Demokratieförderung‘. Der Fahrgastbeirat hält das Deutschlandticket für ein demokratisches Element, sagt doch Artikel 11 des Grundgesetzes: ‚Alle Deutschen genießen Freizügigkeit im ganzen Bundesgebiet.‘“, erklären Fahrgastbeirates-Vorsitzende Uwe Schuchmann (Ober-Ramstadt) und Bernd Rohrmann (DA-Kranichstein).
Erforderlich ist unverzüglich die Übertragung von Haushaltsresten aus 2023 und 2024 nach 2025 sowie eine politische Bestandsgarantie für das Deutschlandticket. Für gerecht hält der Fahrgastbeirat eine mindestens hälftige, eher größere Finanzierung aus dem Bundeshaushalt, da die Bundesregierung die Sektorziele im Verkehr nur mit dem Deutschlandticket einhalten kann. Unabhängig hiervon müssen die Bundes-Regionalisierungsmittel deutlich über der Inflationsrate steigen, um die von der Ampelregierung versprochene Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis 2030 zu erreichen.