Wie ist die Bevölkerung in der Lincoln-Siedlung unterwegs? Welche Verbesserungen wünschen sich die Menschen vor Ort? Diese und andere Fragen sollen mit Unterstützung der Goethe-Universität beantwortet werden.
Befragung auch in anderen Stadtteilen
Neu ist, dass erstmals auch Bewohnerinnen und Bewohner anderer Stadtteile in Darmstadt an der Befragung teilnehmen. Von der Befragung erhoffen sich Prof. Dr. Martin Lanzendorf und Simon Werschmöller (Arbeitsgruppe Mobilitätsforschung am Institut für Humangeographie) weitere Erkenntnisse rund um die Themen Alltagsmobilität vor und nach einem Wohnumzug sowie Einstellungen zu verkehrspolitischen Maßnahmen im Rahmen der Förderung nachhaltiger Mobilität.
Passgenaue Verkehrslösungen
Mobilitätsdezernent Michael Kolmer: „Die Probleme vieler Großstädte sind bekannt und machen auch vor Darmstadt nicht Halt: Anhaltender Bevölkerungszuwachs, Zunahme des motorisierten Individualverkehrs, Forderung nach weniger Schadstoffemissionen – Stichwort Dieselfahrverbot. Für diese komplexen Problemlagen wollen wir auch weiterhin passende Lösungen entwickeln, die die Mobilität in Darmstadt für die Bürgerinnen und Bürger verbessert. Mit der nächsten Runde der Umfrage setzen wir hier an, um künftige Maßnahmen noch zielgerechter und passgenauer entwickeln und umsetzen zu können. Durch die Ausweitung der Umfrage auf Neubürgerinnen und Neubürger erhoffen wir uns noch detailliertere Ergebnisse zur Mobilität in Darmstadt.“
Klimaaktive Kommune
Die genannten Entwicklungen wurden bei der Planung der Lincoln-Siedlung als Wohnstandort berücksichtigt. Für das Mobilitätskonzept, das für die Siedlung im Süden Darmstadts entwickelt wurde, wurde die Wissenschaftsstadt Darmstadt beim Bundeswettbewerb ‚Klimaaktive Kommune‘ im vergangenen Jahr erneut prämiert. Die Angebote in der Siedlung, etwa Carpooling, Fahrradverleihsysteme und eine gute ÖPNV-Anbindung sollen dazu befähigen, den persönlichen Alltag zu gestalten, ohne auf den privaten Pkw angewiesen zu sein.
Viele ausgefüllte Fragebögen helfen weiter
„Unsere Erfahrung aus der Forschungspraxis zeigt, dass die Sichtweisen der Anwohnerschaft und der Umgang damit ein entscheidender Faktor für den Erfolg solcher Maßnahmen sind“, sagt Professor Martin Lanzendorf und der wissenschaftliche Mitarbeiter Simon Werschmöller ergänzt: „Je mehr Informationen wir über die zeitliche Entwicklung der Mobilität der Anwohnenden haben, desto besser kann ein Mobilitätskonzept sowie weitere verkehrspolitische Maßnahmen an die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner angepasst werden. Daher hoffen wir auf ausgefüllte Fragebögen von möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern – egal ob diese bereits an vorherigen Befragungen teilgenommen haben oder nun erstmalig teilnehmen.“
Mithilfe der Anwohner ist wichtig
Auch Astrid Samaan, Abteilungsleiterin im Mobilitätsamt, merkt an: „Mit dem Mobilitätskonzept für die Lincoln-Siedlung gehen wir neue Wege und greifen die Verkehrsproblematik auf, die derzeit viele Städte in Atem hält. Um das Konzept laufend zu verbessern, sind wir auf die Mithilfe und die Rückmeldung der Bewohnerinnen und Bewohner angewiesen. Wir sind gespannt, wie sich die Mobilität der Lincoln-Bewohnerinnen- und bewohner von der Mobilität der Neubürgerinnen- und bürger anderer Stadtteile unterscheidet.“
Ergebnisse fließen in Projekt ein
Die Ergebnisse der schriftlichen Haushaltsbefragung fließen in das Projekt ‚NaMoLi II– Nachhaltige Mobilität in der Lincoln-Siedlung‘ ein. Das Projekt wird vom Mobilitätsamt Darmstadt in Kooperation mit der Goethe-Universität Frankfurt und dem Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) bearbeitet und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die kommende Befragung bildet den dritten Teil einer im Jahr 2020 gestarteten Panelbefragung.
Medienfragen zum Projekt beantwortet Simon Werschmöller, werschmoeller@geo.uni-frankfurt.de, Telefon: 069 798-35187.