2009 | Schuldorf Bergstraße:
Jugendliche sorgen für ein faires Miteinander in Bussen und Bahnen RMV und DADINA bilden erstmals Bus- und Bahnbegleiter aus

26 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 und 9 aus fünf Klassen der Realschule und des Gymnasiums am Schuldorf Bergstraße in Seeheim-Jugenheim engagieren sich künftig ehrenamtlich als Bus- und Bahnbegleiter. Gestern (12.) erhielten die Mädchen und Jungen ihre Zertifikate und dürfen jetzt offiziell auf dem täglichen Weg von und zur Schule an den Haltestellen sowie in den Fahrzeugen für ein faires Miteinander eintreten, kleine Rangeleien schlichten und Vandalismusversuche verhindern. Mit einem Erlebnistag und einer Betriebsbesichtigung bei der HEAG mobilo in der Klappacher Straße in Darmstadt schlossen die jungen Leute ihre Ausbildung ab und erhielten im Anschluss an den Rundgang ihre Urkunden und kleine Geschenke von dem DADINA-Vorstandsvorsitzenden, Landrat Alfred Jakoubek, Peter Vollmer, Leiter der RMV-Unternehmenskommunikation, Ralf Steinmetz, Geschäftsführer der HEAG mobiBus und dem Leitenden Polizeidirektor Harald Schneider vom Polizeipräsidium Südhessen.

Viele Kooperationspartner wirken mit
An der Ausbildung der jungen Leute beteiligten sich das Schuldorf Bergstraße, der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), das Polizeipräsidium Südhessen, Direktion Verkehrssicherheit, das Verkehrsunternehmen HEAG mobiBus und die Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation (DADINA). Die DADINA hat im März 2009 von der Verbandsversammlung den Auftrag zum Aufbau eines „Schulischen Mobilitätsmanagements“ erhalten. Als eine der Aufgaben gehört dazu die Ausbildung von Jugendlichen zu Bus- und Bahnbegleitern, die dann eigenständig für ein besseres Miteinander in den Fahrzeugen und mehr Sicherheit an den Haltestellen sorgen. Damit das auch funktioniert, haben die Jugendlichen ein mehrmonatiges Training durch das Ausbildungsteam Robert Römer vom RMV und Wibke Orth von der DADINA durchlaufen. Wibke Orth wird jetzt die weitere Betreuung am Schuldorf übernehmen und Kontakte ausbauen. Die DADINA wird das Programm auch an anderen Schulen anbieten. Unterstützung bei den praktischen Übungen gab es auch von der Polizei und dem Busunternehmen.

Blick hinter die Verkehrskulissen
Bei ihrer Besichtigung der Betriebsanlagen der HEAG mobilo, erfuhren die Bus- und Bahnbegleiter viel über die Arbeitsabläufe in den Verkehrsunternehmen. Der Blick in die Verkehrsleitstelle hat den jungen Leuten zum Beispiel gezeigt, wo und wie ihnen im Notfall geholfen werden kann. Aber auch Vandalismusschäden wie aufgeschlitzte Sitze oder zerkratzte Scheiben bekamen die Schüler auf ihrem Rundgang durch die Werkstatt zu sehen.

Alle an einen Tisch
„Die DADINA möchte näher an den Schulen und schneller an möglichen Brennpunkten sein mit dem „Schulischen Mobilitätsmanagement“, erläuterte Landrat Jakoubek. Weiter meinte er: „Es ist wichtig, alle Akteure optimal mit einander zu vernetzen und eine sorgfältige Information aller Beteiligten im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs zu schaffen“. Eine Maßnahme sei dabei diese Ausbildung, eine andere die Initiierung und Förderung von ÖPNV-Schulen, die ganze Unterrichtseinheiten zum öffentlichen Personennahverkehr entwickeln, Material bereitstellen und bei der fachlichen Qualifizierung von Lehrern helfen. In Busschulen können schließlich Grundschüler das richtige Verhalten bei der Nutzung des ÖPNV erlernen. „Im DADINA-Gebiet gibt es rund 70.000 Schülerinnen und Schüler in über einhundert Einrichtungen“, aus Sicht des DADINA-Vorstandsvorsitzenden ein enormes Potenzial für weitere Anstrengungen.

RMV schon lange erfolgreich bei der Ausbildung
Für Peter Vollmer, Leiter der RMV-Unternehmenskommunikation, gehören solche Termine wie in Darmstadt zu den schönsten: „denn hier begegnet man jungen Menschen, die sich selbst dafür engagieren, dass es ihren Mitmenschen besser geht. Damit haben sie vielen Erwachsenen etwas voraus. Das gilt auch für die von ihnen im RMV-Training erworbenen Fähigkeiten zur Streitschlichtung", so Vollmer. Das gelte zurzeit für über 500 Schülerinnen und Schüler, die sich im Rahmen des seit längerem erfolgreichen Projekts im Gebiet des Verkehrsverbundes haben ausbilden lassen.

Richtiges Verhalten entlastet Fahrer und schont Fahrzeuge
Ralf Steinmetz, Geschäftsführer der HEAG mobiBus, sieht in der Ausbildung von Bus- und Bahnbegleitern auch eine Hilfe für die Verkehrsunternehmen. „Wir haben die Ausbildung der jungen Leute gerne unterstützt, denn richtiges Verhalten der Schüler entlastet unsere Busfahrer und schont unsere Busse“. Bezüglich Sicherheit und Vandalismus sieht er in der Initiative daher für die Zukunft einen Gewinn. Ein schöner Nebeneffekt: „Das An- und Abfahren der Busse an den Haltestellen erfolgt zügiger und nützt der Pünktlichkeit.

Jugendliche fit machen
Der Leitender Polizeidirektor Harald Schneider vom Polizeipräsidium Südhessen begrüßt die DADINA-Initiative und seine Behörde sei froh mit im Boot zu sein. „Der Schulweg sollte für alle möglichst sicher sein. Das kann nur gelingen, wenn wir die Jugendlichen fit machen, ihre soziale Kompetenz stärken, damit sie Mut haben, Verantwortung zu übernehmen und auch aktiv gegen Gewalt eintreten“, meinte Schneider.

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