Projekt Odenwaldbahn

Stationen auf dem Weg zum heutigen Stand

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Bildergalerie Eröffnung Haltepunkt TU-Lichtwiese

Um 15.07 Uhr hielt am Freitag (22.) aus Richtung Erbach kommend der erste Zug an der neuen Station TU-Lichtwiese in Darmstadt. Unter den aussteigenden Fahrgästen befand sich auch der DADINA-Vorstandsvorsitzende Klaus Feuchtinger.

Bevölkerung, Universitätsgemeinde und Bauträger feiern

Zusammen mit Baudezernent Dieter Wenzel hatte er zum Eröffnungsfest eingeladen. Mit Musik der Bigband der Technischen Universität wurden die Ankommenden im festlichen Rahmen begrüßt. Ein kleiner Jahrmarkt mit Glücksrad, Luftballonstand und Imbissverkäufern vermittelte eine lockere Bahnhofsatmosphäre aus vergangenen Zeiten, in denen noch „großer Bahnhof“ gehalten wurde. Dies bot einen effektvollen Kontrast zur modern und funktional ausgebauten Station.
Für die Stadt Darmstadt begrüßte Stadtrat Feuchtinger auch im Namen von Stadtrat Dieter Wenzel, dessen Ressort den Bau der neuen Haltestelle leitete, die Gäste. Er erinnerte daran, dass der Haltepunkt bereits Anfang der neunziger Jahre im Gutachten Hessen Süd/Ost zur Odenwaldbahn erwähnt wurde. Außerdem rechne eine Potenzialanalyse von 2003 mit rund 250 Einsteigern pro Tag. Beschäftigte und Studierende der TU Darmstadt kommen dank des neuen Zuganschlusses jetzt auch auf der Schiene zur TU-Lichtwiese, während bisher nur der K-Bus vom Hauptbahnhof über den Luisenplatz das Gebiet anfuhr.

Aktuelle Fahrpläne informieren über zusätzliche Halte
Zurzeit halten montags bis freitags aus Richtung Odenwald fünfzehn Fahrten und in der Gegenrichtung können die Fahrgäste zehn Mal am Tag einsteigen. Genaue Fahrplandaten liefere die druckfrische Fahrplankarte, die am Informationsstand der DADINA-Geschäftsstelle ausgegeben werde, informierte Feuchtinger.
Insbesondere dankte Feuchtinger dem Land Hessen, das mit seiner Zuwendung die neue Station überhaupt ermöglicht hat: zu den Gesamtausgaben von rund zwei Millionen Euro hat das Land 1.380.000 Euro aus Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes und des Finanzausgleichsgesetzes bewilligt.

Glückwünsche und lobende Worte für gelungenen Bau
Aus Wiesbaden zeigte sich der Hessische Verkehrsminister Dr. Alois Rhiel äußerst zufrieden darüber, dass die neue Station so zügig fertig gestellt werden konnte. Er wünscht den Studierenden, den Beschäftigten und den Besuchern des Uni-Campus, dass sie diese neue Anbindung der Universität mit der Odenwaldbahn gern und häufig nutzen.
Nach einem Intermezzo der TU-Bigband beglückwünschte Landrat Alfred Jakoubek die Stadt Darmstadt zum erfolgreichen Abschluss des Baus und verwies auf die Potentiale. Nach Abschluss der Modernisierungsmaßnahmen der Odenwaldbahn ab Sommer 2008 werden noch mehr Züge halten und zur Fahrt wahlweise Richtung Odenwald oder direkt nach Frankfurt einladen.

Wichtiger Baustein und Übergangsphase
Für den Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) erläuterte Dr. Karin Arndt, Leiterin Grundsatzaufgaben, den Beschluss, bereits jetzt Züge der Odenwaldbahn an der neuen Station halten zu lassen: "So lange die Strecke nicht endgültig ausgebaut ist, können nicht alle Züge an der Lichtwiese halten. 2008 wird das neue elektronische Stellwerk die Fahrten derart beschleunigen, dass auch die Züge von und nach Frankfurt genug Zeit für einen Halt an der neuen Station haben. Die heute beginnende Übergangsphase erfüllt also nicht alle Wünsche, ermöglicht es uns aber, unsere Kunden bereits jetzt von dem profitieren zu lassen, was heute technisch möglich ist."
Von der Deutschen Bahn, welche die neue Station betreiben wird, sprach an der Eröffnungsfeier Susanne Kosinsky, Leiterin Regionalbereich Mitte bei der DB Station & Service AG, und hob besonders hervor, dass mit der Neuerrichtung des Haltepunktes ein weiterer wichtiger Baustein im Modernisierungsprojekt der Odenwaldbahn abgeschlossen wurde.

Bautechnisch markant und herausfordernd
Nur rund 200 Meter sind die Gebäude des Campus Lichtwiese von der neuen Haltestelle entfernt. Im September 2006 begannen die Bauarbeiten unter der Federführung des Darmstädter Straßenverkehrs- und Tiefbauamtes. Der Bahnsteig entstand auf der Westseite des bestehenden Bahndamms und ist über eine Treppe sowie eine behindertengerechte Rampe zu erreichen. Besonders markant wirkt die Bahnsteigüberdachung, die aus einer zwanzig Meter langen Stahl-Glas-Konstruktion besteht und über dem historischen Brückendurchlass errichtet wurde. Rund zweihundert Meter Fußweg trennen die Station von den Gebäuden der Uni, landschaftlich besonders schön gelegen. Bautechnisch stellte das Gelände die Bauherren vor neue und spannende Herausforderungen wie ein Blick auf die technischen Details zeigt.
Für die 160 Meter lange Rampenanlage wählten die Verantwortlichen eine landschaftsverträgliche Lösung, der bestehende Bahndamm wurde behutsam angeschüttet und das bestehende Wegenetz teilweise neu asphaltiert und aufgewertet.
Der Bahnsteig ist rund 120 Meter lang und 2,75 Meter breit. Aufgrund der Bodenverhältnisse des etwa einhundert Jahre alten Eisenbahndammes lagert der Bahnsteig im südlichen Bereich auf insgesamt zehn Bohrpfählen, die bis zu zwölf Meter in den Boden einbinden.
Die historische Unterführung wird von einem Brückenträger berührungsfrei überspannt. Das vor Ort gefertigte Beton-Bauteil mit einer Länge von über 22 Metern und einem Gewicht von einhundert Tonnen hievte Ende März ein Autokran in die endgültige Lage auf der Eisenbahnüberführung. Spektakuläre

Aktionen ermöglichen Bauarbeiten
Eine weitere spektakuläre Aktion folgte Anfang Juni mit dem Antransport und dem Aufbau der fast fünfzehn Tonnen schweren Stahlkonstruktion der Bahnsteigüberdachung. Die zylinderförmig gekrümmte Rautenkonstruktion besteht aus insgesamt 198 trapezförmigen 20 bis 25 Millimeter starken Flachstählen. Die Konstruktion ist an 34 Auflagepunkten an dem im März eingehobenen Brückenträger befestigt. Die rautenförmigen Sicherheitsgläser werden mit einer an der TUD entwickelten Beschichtung versehen.
Geplant wurde die Gesamtmaßnahme von den Pahl + Weber-Pahl Architekten BDA Planungsgesellschaft, Darmstadt.
Fahrplanmäßig halten dann hier ab Freitagnachmittag (22.) Züge auf ihrer Fahrt vom Odenwald nach Darmstadt und zurück.

Auskunft geben: RMV-Mobilitätszentrale Darmstadt: montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr, samstags von 9 bis 13 Uhr - Telefon 06151- 36051-51. DADINA-Geschäftsstelle: montags bis freitags von 8 Uhr bis 12.30 Uhr sowie montags bis donnerstags von 13 bis 15.30 Uhr - Telefon 06151/36051-0.

AM BAU BETEILIGTE:

BAUHERR
Straßenverkehrs- und Tiefbauamt,
Bessunger Str. 125
64295 Darmstadt

BESTELLER DER VERKEHRSLEISTUNG
Rhein-Main Verkehrsverbund GmbH
Alte Bleiche 5
65719 Hofheim am Taunus

BETREIBER
DB Station & Service AG
Bahnhofsmanagement Darmstadt
Am Fürstenbahnhof 2
64293 Darmstadt

GENERALPLANUNG
Pahl + Weber-Pahl
Planungsgesellschaft
Spresstr. 3
64295 Darmstadt

OBJEKTPLANUNG
Pahl + Weber-Pahl
Planungsgesellschaft
Spresstr. 3
64295 Darmstadt

mit Zerna. Köpper & Partner
Rößlerstr. 88
64293 Darmstadt

PROJEKTLEITUNG
Straßenverkehrs- und Tiefbauamt
Abteilung Bau und Betrieb
BAUOBERLEITUNG

Bahnsteig
Zerna, Köpper & Partner
Rößlerstr. 88
64293 Darmstadt

ÖRTL. BAUÜBERW.
Bahnsteig
DB Projektbau GmbH
Hahnstr. 49
60528 Frankfurt/ Main

BAUOBERLEITUNG und ÖRTL. BAUÜBERW.
Rampe/Treppe
Pahl + Weber-Pahl Planungsgesellschaft
Spresstr. 3
64295 Darmstadt

BAUARBEITEN
Erd-, Stahlbeton-, Bohrpahl-, Metallbauarbeiten, Starkstromanlagen, Beleuchtung, Beschilderung, Wegebauarbeiten
Firma Achatz GmbH
Bergiusstr. 19-21
68219 Mannheim

WETTERSCHUTZDACH
(Stahl/Metall/Glas)
Hunsrücker Glasveredelung Wagener GmbH & Co. KG
Dr.-Fritz-Ries-Str. 1
55481 Kirchberg

LANDSCHAFTBAUARBEITEN, VEGETATIONSARBEITEN, PFLEGE- UND AUSGLEICHSMAßNAHMEN
Fa. Lothar Reuss Garten- und Landschaftsbau
Oberer Sämig 8
36148 Kalbach

Bilddokumentation Planung Haltepunkt TU-Lichtwiese von der Planung bis zur Fertigstellung. (PDF 2,8 MB)

22. Juni 2007