Projekt Odenwaldbahn

Stationen auf dem Weg zum heutigen Stand

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Die neue Odenwaldbahn

„Für die Kunden auf der Odenwaldbahn beginnt eine neue Ära im Nahverkehr mit neuen Verbindungen und attraktiven Fahrzeugen.“ Mit dieser Kernaussage stellten Vertreter des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) und der Odenwälder-Regional-Gesellschaft (OREG) in Anwesenheit des Landrates des Odenwaldkreises, Horst Schnur, Einzelheiten des neuen Fahrplankonzeptes für die Region zwischen Odenwald, Darmstadt beziehungsweise Hanau und Frankfurt am Main auf einer heutigen Pressekonferenz in Erbach der Öffentlichkeit vor.

Zum kommenden Fahrplanwechsel am 11. Dezember verkehren erstmals moderne Züge auf der westlichen Linie der Odenwaldbahn (RMV-Linie 65) vom Odenwald über Darmstadt-Nord direkt nach Frankfurt. Dafür wurde eine neue Gleisverbindung am Bahnhof Darmstadt-Nord geschaffen, die die Odenwaldbahn und die Main-Neckar-Bahn auf direktem Weg miteinander verknüpft. Dank dieser Baumaßnahme verkürzt sich die Reisezeit aus dem Odenwald nach Frankfurt um bis zu 20 Minuten. Montags bis freitags in der Hauptverkehrzeit verkehren die Züge stündlich, ansonsten im Zweistundentakt. Den Fahrgästen werden damit neunmal täglich über Darmstadt umsteigefreie Verbindungen in die Mainmetropole und auch von dort in der Gegenrichtung in den Odenwald ermöglicht. Darüber hinaus wird der „schnelle Odenwälder“ nicht nur zweimal am Tag, sondern regelmäßig im Zweistundentakt Darmstadt Hauptbahnhof und Erbach in knapp einer Stunde verbinden. Auch die östliche Linie der Odenwaldbahn (RMV-Linie 64), die über Groß-Umstadt, Babenhausen und Seligenstadt nach Hanau führt, wird regelmäßige Verbindungen im Zweistundentakt nach Frankfurt erhalten. Mit dem Start der neuen Odenwaldbahn zum Fahrplanwechsel im Dezember macht der Rhein-Main-Verkehrsverbund sich selbst eines der schönsten Geschenke zu seinem 10. Geburtstag. RMV-Geschäftsführer Sparmann: „Die Eröffnung eines solchen Großprojektes ist ein sehr positives Signal, besonders in finanziell schwierigen Zeiten. Der RMV treibt auch nach zehn erfolgreichen Jahren den Ausbau des Nahverkehrs weiter voran. Unsere Kunden im Odenwald dürfen sich auf mehr Komfort und schnellere Verbindungen sowie auf eine bessere Vertaktung und verbesserte Anschlüsse freuen.“Er freue sich, dass es gelungen sei, bereits zu einem so frühen Zeitpunkt den Wünschen vieler Kunden nach schnelleren Verbindungen nach Frankfurt zu entsprechen, so Sparmann weiter. Gleichzeitig werde auch dem Ansinnen der Region Starkenburg nach einer besseren Vernetzung des Nahverkehrs in weiten Teilen Südhessens Rechnung getragen.Insgesamt sind die Planer des Rhein-Main-Verkehrsverbundes überzeugt, mit dem vorliegenden Konzept bereits in der ersten Stufe ein deutlich verbessertes Angebot für die Kunden im Odenwald geschaffen zu haben, auch wenn sich die Züge der Odenwaldbahn zwischen Darmstadt und Frankfurt sowie Hanau und Frankfurt die Gleise mit einer Vielzahl weiterer Fernverkehrs-, Regional- und Güterzüge teilen müssen. Das wiederum hat entscheidenden Einfluss auf die Gestaltung des Fahrplans.Die eigentlichen Ausbaumaßnahmen auf dem Netz der Odenwaldbahn stehen jedoch noch bevor. Daher können weitere Fahrzeitverkürzungen oder auch zusätzliche Fahrten erst nach Abschluss der Modernisierung zum Fahrplanwechsel 2007/08 realisiert werden. Bis dahin wird das Elektronische Stellwerk in Betrieb sein, das ab Dezember 2007 verkürzte Fahrzeiten auf dem Netz der Odenwaldbahn erlaubt sowie die Leistungsfähigkeit der Strecken verbessert. Darüber hinaus sollen bis Ende 2007 die Bahnsteige der meisten Stationen für die neuen Anforderungen gerüstet sein. Sie werden auf 120 Meter Länge ausgebaut und auf 55 Zentimeter erhöht, damit ein barrierefreies Einsteigen in die neuen Fahrzeuge möglich ist. Zudem erhalten sie eine moderne, attraktive Bahnsteigausstattung. Zu diesem Zeitpunkt sollen alle Maßnahmen an der Odenwaldbahn abgeschlossen sein. Der Fahrplan wird dann häufigere Verbindungen mit verkürzten Fahrzeiten auf allen Relationen zwischen Eberbach, Erbach, Darmstadt, Hanau und Frankfurt bieten. Die Leistung steigt von 2006 mit rund 1,8 Millionen Zugkilometer pro Fahrplanjahr auf fast 2 Millionen Zugkilometer. Dies bedeutet zusätzliche Fahrten in der Hauptverkehrzeit und im Abendverkehr.Betrieben werden die beiden RMV-Linien 64 und 65 ab Fahrplanwechsel von VIAS, einem Zusammenschluss aus Stadtwerke VerkehrsGesellschaft Frankfurt am Main mbH (VGF) und Rurtalbahn GmbH. Die Laufzeit des im Wettbewerb ausgeschriebenen Vertrages beträgt zehn Jahre. VIAS setzt 22 neue Dieseltriebfahrzeuge des Typs Itino D2 ein. Sie sind – eine bundesweit beachtete Entscheidung - nicht im Eigentum der Betreiberfirma, sondern werden von der RMV-Tochter fahma (Fahrzeugmanagement Region Frankfurt RheinMain GmbH) dem Betreiber zur Verfügung gestellt. Für deren Wartung und Instandhaltung ist aber der Betreiber zuständig. Der RMV erhofft sich von diesem Modell positive Impulse für mittelständische Unternehmen im Verkehrsmarkt.

16. November 2005